Ausblick

Die letzten Tage habe ich viel nachgedacht. Versucht zu reflektieren, abzuwägen, ein bisschen inneren Frieden zu finden. Der so wichtig ist für mich, für jeden von uns. Denn nur, wenn wir es schaffen innerlich zu ruhen, wird es uns gelingen, auch weiterzumachen. Ich habe darüber nachgedacht, ob es okay ist zu lachen, glückliche Momente zu erleben, mal etwas Anderes zu machen. Ob das okay ist, während eine Mama ein paar hundert Kilometer weiter überlegt, ob sie mit ihren Lieben im Keller verharren soll oder die Flucht wagen. Und egal, welchen Weg sie auch wählt, sich immer fragen muss, ob sie es überleben werden. Und wenn sie es überleben, ob ihre Kinder eine gute Zukunft haben werden, ob sie jemals wieder ihren Mann, den Vater ihrer Kinder sehen wird, geschweige denn ihre Heimat. Ich stelle mir also die Frage, ist es okay, wenn ich in meiner Wohlstandsblase auch einmal etwas Anderes sehe, tue, mich ablenke? Und es fällt mir schwer darauf eine Antwort zu finden.

Und doch fühle ich irgendwie, dass es notwendig ist. Notwendig, weil ich dadurch Kraft gewinne, weiterzumachen. Weiterzumachen in meinen Möglichkeiten, mit eurer großartigen Unterstützung. Die Menschen, die hier ankommen, zu unterstützen und auch weiterhin Hilfsgüter in die Ukraine zu schicken. Und auch wenn meine Posts sich nicht mehr überstürzen, könnt ihr sicher sein, dass es weitergeht. Allein heute werde ich wieder 15 Kartons auf die Reise schicken können. Außerdem darf ich dank eurer Hilfe ganze 4(!) weitere Medical Bags weiterleiten, sobald sie bei mir ankommen. Ihr seht, nach wie vor geht ganz viel und das nur durch euch. Danke für euren Anteil daran. <3

Die Situation belastet mich nach wie vor sehr. „The war never sleeps.“ Und das wird sich wahrscheinlich noch lange nicht ändern. Zumal es so viele Kriegsschauplätze auf der ganzen Welt gibt. Was für eine Schande. Wie gerne würde ich Mr. P und all den anderen Konsorten in den Allerwertesten treten und ihnen dann mal gehörig die Leviten lesen. Und jeder, der eine Mama kennt, weiß, wie gut wir das können, vor allem, wenn es um unsere Liebsten geht. Doch diese Chance werde ich nicht bekommen. Also müssen wir weiterhin stark sein. Stark und da sein für all die Schwachen. Sie brauchen uns. Es wird daher auch weiterhin hier immer wieder Aufrufe geben, wenn bestimmte Dinge gesucht sind. Ich werde Infos posten, die ich für relevant halte und weiterhin an eure Mitmenschlichkeit und Wärme glauben. Dennoch wird es auch wieder anderen Content geben. Mal ein Rezept, mal eine Geschichte aus dem Mama-Alltag, mal ein Bastel-Tipp und vielleicht auch mal wieder ein Bericht, wie es mir mit meinen Depressionen mittlerweile ergeht. Eben all das, was diesen Blog vorher ausgemacht hat. Nur, dass wir diesen Gemischtwarenladen nun um „Ukraine-Hilfe“ erweitern, so wie wir das all die letzten Wochen getan haben.

Danke für alles, was ihr tut, was ihr seid und wie ihr seid. Danke, dass ihr hier seid, mich schon so lange begleitet und mir Mut macht. In welcher Lebenslage auch immer ich mich befand. Ihr seid mein virtuelles Wohnzimmer und ich lade euch ein, auch weiterhin ein Teil davon zu sein. Ihr seid mein Seelenkonfetti. Von Herzen – eure Nisla

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