
Manchmal scheint es, dass wir kaum noch dem Mama-Alltag standhalten können. Die Erwartungen an uns selbst und die vielen stressigen Momente tagaus und tagein sind manchmal so hart, dass wir am liebsten davonlaufen möchten.
Zumindest mir geht es von Zeit zu Zeit so. Ich bin Nisla, 34 und habe eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann. Meine zwei Jungs, einen wundervollen Papa für meine Kinder, ein schönes Zuhause und einen guten Job. Und doch gibt es Tage und manchmal auch Wochen, da bin ich so erschöpft und fühle mich derart leer, dass ich mich kaum wiedererkenne. Ich bin müde, traurig, verärgert und vor allem gestresst. Gestresst beim Arbeiten, gestresst beim Abholen der Kinder, gestresst beim Hausaufgaben machen, gestresst beim Essen und sogar noch gestresst, wenn es eigentlich schon längst an der Zeit wäre, die Beine hoch zu legen und etwas zu entspannen. Tue ich aber nicht, denn es gibt noch so viel zu erledigen und das eigentlich immer. Entspannung ist etwas, das nur selten in meinem Wortschatz vorkommt und damit auch in meinem Tagesablauf Einzug hält. Und wenn ich dann in den Spiegel blicke und sehe, wie müde und gestresst ich tatsächlich auch aussehe, wenn Kollegen oder Freunde sagen, wie fertig ich wirke, dann erkenne ich mich kaum wieder. Dann frage ich mich manchmal, wer ist diese Frau, die mir da gegenüber steht? Ja, wer bin ich denn wirklich?
Eigentlich bin ich doch die, die alles geregelt bekommt. Alles im Griff hat und durchstrukturiert ist. Die kommunikativ ist, tolle Freunde hat und lebenslustig ist. Eben die Positive. Die, die glücklich ist. Eigentlich. Gelingt mir nur nicht immer. Ich bin ununterbrochen aktiv und doch leer. Ein Widerspruch. Ich möchte etwas an meiner Situation ändern.
Ich möchte mehr Pausen in meinen Alltag legen. Mehr laufen gehen. Versuchen runterzufahren. Ich will langsamer machen, weil ich all das, was ich habe, auch genießen möchte. Ich möchte mehr Balance in mein Leben bringen. Möchte mir mehr verzeihen und meine Ansprüche an mich selbst herunterschrauben. Ich möchte wieder mehr ich werden und Dinge auch mal nur für mich tun. Ich möchte lernen, nein sagen zu können und auch mal etwas liegen zu lassen. Ich möchte mich erfüllter fühlen. Mehr lachen und mich trauen meinen Weg zu gehen ohne Zweifel und mit viel mehr Selbstliebe. Denn ich bin es wert. Und weiß das auch. Meistens jedenfalls.
Und ihr seid es auch wert. Ich hoffe, ihr wisst das auch. Fühlt euch von mir umarmt. Nisla <3
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Mel (Mittwoch, 01 April 2020 20:18)
Entweder geht es tatsächlich ganz vielen so oder du kannst meine Gedanken lesen. Das schlimme ist eigentlich, wenn man genau diese ausgelaugten Tage hat, wird die To-Do-Liste immer länger, man fühlt sich immer gestresster und bekommt gar nix mehr auf die Reihe.