
Vor langer Zeit war mein Gehirn ein voll funktionierendes Organ. Es war wunderhübsch geformt, mit Linien und vielen, vielen Funktionen. Und jetzt, joa, da sieht es eher aus wie ein verschrumpeltes Ei. Eigentlich ist es auch nur noch da, wo es ist, weil ich es selbst ja gar nicht versetzen könnte.
Ich glaube, ich habe Mamamnesie. Ich meine, echt. Ich vergesse so viel und frage mich gerade, was ich eigentlich
schreiben wollte.
Ich habe echt Schwierigkeiten mich an all die vielen Dinge, die sich eigentlich in meinem Gedächtnis eingebrannt haben sollten, zu erinnern. Ich führe Terminkalender, die ich aber regelmäßig
vergesse auszufüllen. Ich höre mich oft sagen, oh warte mal, genau an dem Tag, da war irgendwas. Nur was war eigentlich.. Na gut, dann lass‘ uns uns treffen, um dann wieder kurz vorher an den
ursprünglichen Termin erinnert zu werden und wieder abzusagen. War das jetzt irgendwie verständlich?
Oh mei, ich bringe manchmal sogar die Sätze und Wörter durcheinander. Und wenn ich so recht darüber nachdenke, dann geht mir das erst so, seitdem ich Kinder habe. In der Schwangerschaft war das einfach, da war ich ja schwanger, also war das Schuld. Nach der Geburt wurde die Stilldemenz zu meiner besten Entschuldigung. Aber Mist, ich bin weder schwanger noch stille ich. Also muss etwas Neues her zu meiner Rechtfertigung: Die Mamamnesie. Ich habe ein oder auch kein Mama Gedächtnis.
Und ich schwöre euch, das gibt es wirklich. Es ist nicht so, dass ich glaube, dass meine komplette Hirnleistung abhandengekommen ist, seit ich Kinder habe. Aber die vielen hunderte Gedanken, die ich mir täglich um meine Familie mache, der Schlafmangel und all die überwältigenden Gefühle, legen einen seltsamen Schleier auf mein Gedächtnis. Vielleicht ist mein Gehirn aber auch einfach zu sehr damit beschäftigt, all die 83tausend Dinge, die auf meiner Mama-To-Do-Liste stehen, zu behalten, dass der Rest unter „nicht so wichtig, also irrelevant“ abgespeichert wird.
Zum Beispiel verwechsle ich des Öfteren die Namen meiner Kinder. Oder es kommt oft zu Kombinationen der einen
Silbe des einen Namens und der anderen Silbe des anderen Namens. Es ist mir sogar schon passiert, dass ich meine Jungs mit dem Namen ihres Onkels gerufen habe. (Warum auch immer..)
Das Witzige ist, sie hören trotzdem. Also gut, zumindest dann, wenn sie es wollen. Liegt aber nicht am Namen. Die Jungs haben sich daran gewöhnt, dass ich sie bei unterschiedlichen Namen nenne.
Sie sind in der Lage, wenn sie es wie oben erwähnt wollen, zu entziffern, wer gemeint ist. Und wenn ich Dinge sage, die überhaupt keinen Sinn ergeben, kommt nämlich auch ab und an vor, dann
schmeißen sie sich weg vor Lachen und schauen mich lustig an. Je älter ich werde, desto überzeugter bin ich, dass dies kein Altersding ist. Sondern ein wirkliches Mamading. Ich hoffe, es wird
besser irgendwann. Für die Kinder, die manchmal wie ihr Onkel heißen.
Also liebe Mama, wenn du dich mit den obigen Dinge identifizieren kannst, dann hast du ab sofort eine neue Erklärung: Du hast Mamamnesie. Mamamnesieten (Neologismus Leute ;-)) - vereinigt euch!
(Bildquelle:pixabay.de)
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