
Ich muss zugeben, ich bin nicht gerade ordentlich. Eigentlich sogar ziemlich unordentlich. Sehr zum Leidwesen meines Mannes. Haha. Meine Schwiegermama konnte ohne Probleme das Haus blitzeblank halten, drei Kinder großziehen und super aussehen. Das alles gleichzeitig obliegt mir nicht so ganz. 😉 Wenn man mich persönlich kennt, dann schätzt man mich wahrscheinlich anders ein. Ich bin gut organisiert, arbeite ergebnisorientiert und sehr strukturiert. Nur die Sache mit dem Ordentlichsein, ach ja. Mein Mann nennt mein Auto liebevoll unseren Servicewagen. Da liegen Brezenkrümel und Bonbonpapiere zwischen Büchern und CDs. Das Leben mit Kindern birgt oft ungeahnte Gelegenheiten und wenn es dann mal schnell gehen muss, dann wird eben auch im Auto gegessen. Zumindest in meinem. 😉 Mein Mann ist da das komplette Gegenteil von mir. So wie wir uns in vielen anderen Dingen auch unterscheiden. Und trotz allem funktioniert es. Ich finde das manchmal sehr erstaunlich wie wir unseren Ehealltag meistern, wie wir voneinander und miteinander lernen. Uns immer um die Stärken und auch Schwächen des Anderen bewusst sind. Und trotzdem gemeinsam alles wuppen. Immer wieder kommt mir eine Situation in den Sinn, als wir uns gerade ein paar Tage kannten, die Beziehung einen zarten Anfang machte und ich meine hausfraulichen Fähigkeiten unbedingt unter Beweis stellen wollte. Es gab Pommes und Schnitzel. Nur, dass mir dummerweise kurz vorm Servieren der Salzstreuer in die Pommes fiel. Ein bisschen ausschütteln hier, ein bisschen abklopfen da und ich dachte, geht schon. Dann aß Andy seine ersten Bissen und hustete und hustete. Er sagte aber kein einziges Wort und aß seinen ganzen Teller leer. Ich muss zugeben, es war einfach nur ekelhaft und ich hätte es ihm wahrlich nicht verdenken können, hätte er es gelassen. Aber nein, er aß wirklich alles auf. Einfach unglaublich. Dass er bei mir geblieben ist und auch heute noch mein Essen isst, zeugt wohl von wahrer Liebe. Im Übrigen koche ich eigentlich gar nicht so schlecht und mit meinem Thermi ohnehin. Aber aller Anfang ist schwer. Wenn ich das Alles jetzt auf unsere Ehe übertrage, dann erinnere ich mich gerne an eine Szene aus einem wundervollen Film „Fireproof – Gib deinen Partner nicht auf.“ In dieser Sequenz geht es um Salz und Pfeffer, die zwar unterschiedlich aussehen und unterschiedlich schmecken, man sie aber so gut wie immer zusammen sieht. Nur zusammen entfalten sie den besten Geschmack. Genauso ist es auch mit der Ehe. Wenn zwei Menschen zusammenfinden und heiraten, dann tun sie es für immer. In guten und schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit, ein Leben lang. Es geht nicht darum nur in guten Tagen zusammenzustehen, zu heiraten, weil man nur das Beste will. Sondern das genauso auch in weniger guten Zeiten zu fühlen, zu meinen und vor allem zu leben. Und ja, diese schlechteren Zeiten kommen. Wir alle haben sie irgendwann einmal. Zweifel, Traurigkeit, Erschöpfung. Doch die Liebe glaubt an das Beste.
Mein Mann und ich – wir sind wahrlich manchmal wie Salz und Pfeffer. Und zusammen unglaublich stark und einmalig wertvoll. Ob die Pommes versalzen sind oder nicht. Für immer. Die Liebe bleibt bestehen. Sie vergeht niemals. Und dafür danke ich Gott.
Eure Nisla
P.S.: Den Salz-und Pfefferstreuer auf dem Bild haben wir vor vielen Jahren von meiner Schwiegermama geschenkt bekommen. Sie kannte weder den Film Fireproof noch die Schlüsselszene. Und doch hat sie uns diese Streuer geschenkt. Ich denke, sie wusste uns gut einzuschätzen und hat genau das Richtige gewählt. Ein großes Danke nach oben in den Himmel.
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