
Ich war noch nie so glücklich, ängstlich, überfordert, frei, unbeschwert und festgesetzt, seitdem meine Kinder in mein Leben getreten sind. Die Gegensätze geben sich wahrlich die Klinke in die Hand!! Nicht nur die Kinder schlagen Purzelbäume, auch die Gefühle, die sie in mir auslösen.
Ich bin verständnisvoller
Bevor der Große da war, lebte ich von Feierabend zu Feierabend, Wochenende zu Wochenende und Urlaub zu Urlaub. Ich saß fest im Korsett der Arbeitswelt und regte mich über Dinge auf, die ich in meinem jetzigen Leben gar nicht mal mehr wahrnehmen würde. Natürlich hat man ab und an einen Rückfall – denn Kleinigkeiten gibt es ja nicht nur auf der Arbeit, sondern auch im Familien- und Freundeskreis. Aber letztendlich haben mich meine Kinder verständnisvoller gemacht und auch lockerer. Ich lasse mich von niemanden mehr umerziehen, außer von meinen Kindern. Die zeigen mir täglich, wie vielfältig dieses Leben doch ist – und wenn die Vielfalt noch so klein ist.
Überfordert
Als der Große geboren wurde, war ich total unsicher. Mache ich alles richtig? Warum bereitet mich keiner auf diese gewaltige Verantwortung vor? Für alles muss man Prüfungen ablegen, aber bei einem neuen Leben wird man ins kalte Wasser geworfen! Klar, es gibt Hebammen (allen Respekt vor diesem Beruf!), Omas und allerhand Verwandte mit guten und weniger guten Tipps. Aber emotional bist du als Eltern allein mit dem kleinen Wesen daheim. Man schläft Nächtelang nicht, weil man Angst hat, dass sich ein Staubkorn auf die Nase setzen und das Baby daran ersticken könnte (etwas überspitzt, aber diese Hormone sind nicht zu unterschätzen!) Was war ich doch überfordert mit der Angst, den Alltag mit einem Baby nicht hinzubekommen (bei Kind Nr. 2 weiß man dann, dass man sich beim ersten Kind wirklich angestellt hat!)!
Der Kleine lernt vom Großen – und umgekehrt
Das Leben ist herrlich mit Kindern. Auch wenn sie mich mindestens einmal am Tag an den Rand des Äußersten treiben (da sind sie wieder, die gegensätzlichen Gefühle)! Der Große entdeckt die Welt mit fast drei Jahren. Seine Augen zu sehen, wenn er ein Schneckenhaus an der Wand hängen sieht und es mir ganz aufgeregt zeigen will. Oder er an den Pilzen am Waldrand wartet, bis Papa Schlumpf endlich heraus kommt. Aber auch wenn sich die beiden Räuber nach einem der vielen Streitereien fest drücken und abküssen, weil sie nicht ohne einander sein wollen. Nicht nur der Kleine vom Großen lernt, sondern auch umgekehrt.
Es ist Erfüllung
Ich genieße jeden Tag mit meinem Kindern, denn es wird nur ein paar Jahre dauern, bis sie Freunde haben, mit denen sie lieber die Zeit verbringen, als mit ihrer langweiligen Mutter. Das Leben mit den Kleinen ist gewiss nicht immer heiler Sonnenschein! Aber wenn sie mich anlachen und ich von ihnen „Mama“ gerufen werde, dann geht in meinem Herzen die Sonne auf.
Ich kann gar nicht sagen, was es für eine Erfüllung ist, Mutter zu sein – diese zwei Racker durch ihr Leben begleiten zu dürfen. Auch wenn viele Tage einfach nur anstrengend sind mit zwei Trotzköpfen! Ich würde es nicht mehr missen wollen, diese gewaltige Verantwortung für diese wundervollen Geschöpfe, die ich voller Stolz meine Kinder nennen darf.
- Gastbeitrag einer anonymen Leserin -
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