Die liebe Sarah von https://mamaskind.de/ hat zu einer Blogparade aufgerufen zum Thema "Wie werde ich meinen Kindern gerecht. " Für mich ist das Thema auch sehr eng verknüpft mit Geschwisterstreit. Weil Streit oft aus der Rivalität der Geschwister untereinander resultiert und ich dann in das Dilemma komme, das Gefühl zu haben nicht beiden gerecht werden zu können.
Aber puh, alles gar nicht so einfach, wie ich finde. Wo fange ich an und wo höre ich auf? Die Geschichten über meine zwei Jungs und ihrem Zusammenleben als Geschwister sind endlos. ;-) Da kann ich von unendlicher Liebe zueinander berichten, so dass Mami sogar Pipi in den Augen bekommt...
Okay, ihr habt mich erwischt, kommt eher selten vor, eher sogar ganz selten. Aber es kommt vor und daran baue ich mich immer wieder mal auf.
Und dann kann ich von Streitereien und Zickereien erzählen, dass ich Romanbände füllen könnte. Vom Zusammenhalten und gegen die Eltern verschwören, wenn einer von beiden geschimpft wird. Vom Hauen und gehauen werden, Tränen und gefühlter Ungerechtigkeit. Da fliegen einem dann Ausdrücke um die Ohren, da wusste ich nicht einmal, dass es die gibt. Kackwurst, z.B.. Ich meine, wer erfindet denn solche Wörter bitte? Haben Sprachforscher das schon mal untersucht? (Randnotiz: Manchmal muss ich mir dann sogar ein Lachen unterdrücken) Kennt ihr sicher auch alle, oder?
Geschwister für immer
Ich glaube, wir müssen einen Schritt zurück machen und die ganze Sache mal von Anfang an betrachten: Geschwister bleiben Geschwister – ein Leben lang. Es ist nichts, was ich mir aussuchen kann so wie Freunde, die manchmal auch kommen und gehen. Nein, sie sind beständig und ein fester Anker in jedermanns Leben, der sie hat. Oft reiben Kinder sich an ihren Geschwistern. Warum? Eben genau deshalb, weil man sie nicht verlieren kann, weil sie dadurch den Umgang mit anderen Menschen lernen. Wenn man das als Hintergrund für jede Streiterei sieht, werden die Nerven der Mamis und Papis zwar immer noch gehörig strapaziert, aber vielleicht hilft es ja doch ein bisschen. Was tue ich also, wenn gerade eines meiner Kinder sich ungerecht behandelt fühlt? Zunächst gilt für mich: gerecht zu sein bedeutet NICHT, dass ich meine Kinder exakt gleich behandle, es ist vielmehr wichtig auf die Bedürfnisse eines jeden Kindes einzugehen, denn jedes meiner Kinder ist individuell! Mit unterschiedlichen Wünschen, Ideen und Gefühlen. So muss man als Eltern einfach davon abrücken, dass man von sich selbst verlangt, gerecht zu sein, indem man die Kinder gleich behandelt. Geschwister erleben untereinander trotz aller Bemühungen mehr oder weniger Konkurrenz in Bezug auf Liebe und Zuneigung der Eltern. Leider. Ich weiß, das macht es nicht einfacher. Wir müssen die Blickrichtung ändern, sollten versuchen, der Persönlichkeit des einzelnen Kindes und seiner Situation gerecht zu werden.
Blickrichtung ändern
Wie kann ich das im Alltag konkret umsetzen und so vielleicht auch dem ein oder anderen potentiellen Geschwisterstreit vorbeugen:
Ich habe festgestellt, dass etliche Situationen sich von selbst klären, wenn ich mich raushalte. Es ist die Aufgabe meiner Kinder miteinander auszukommen. NICHT meine! Bei fast allen Auseinandersetzungen geht es meinen Kids, neben der Sache, auch darum zu gewinnen. Das heißt auch, eine Niederlage wird schmählicher empfunden, wenn der Gewinner von einem Elternteil unterstützt wurde. Ist das Raushalten nicht möglich, dann versuche ich das Lösungsspektrum meiner Zwerge zu erweitern, wie etwa: „Ich bin sicher, ihr findet eine Lösung.“ „Was können wir tun, wenn es nur ein Spielzeug gibt, das ihr beide haben wollt.“ Meinen Kindern gelingt es in diesen Dingen dann oft, zu Lösungen zu kommen. Im Anschluss daran ist es dann wichtig, das Positive zu stärken z.B."Ihr habt es geschafft eine Lösung zu finden. Du hast etwas von den Süßigkeiten für deinen Bruder aufbewahrt. Er hat sich sehr darüber gefreut, dass du an ihn gedacht hast.“ Ich glaube, das ist auf jede Begebenheit anwendbar.
Keine Stellung beziehen
Droht ein Streit allerdings derart zu eskalieren, dass eines meiner Kinder verletzt werden könnte, versuche ich die Zwerge mit so wenig Aufhebens wie möglich zu trennen, vor allem ohne Stellung zu beziehen. Nach einer Abkühlphase wird dann gemeinsam daran gearbeitet eine Lösung zu finden.
Ich, für mich, habe festgestellt, wenn ich meinen Kindern den Raum lasse sich selbst zu einigen oder aber durch Lösungsansätze, und wirklich nur Ansätze, unterstütze, sind die meisten Streitereien schnell vergessen.
Was ich ebenfalls als ganz wichtig erachte, aber das bezieht sich eigentlich auf den kompletten Alltag, ist, das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken und das Interesse daran es weiterhin so zu machen: „Es sah so aus, als hättet ihr heute viel Spaß zusammen gehabt. Was habt ihr gemacht, dass ihr so gut miteinander ausgekommen seid?“
Und eines ist doch auch ganz klar: Geschwister haben sich zum Streiten gern!
Ein paar Anregungen für den Alltag, um die Konkurrenz und Rivalität unter den Geschwistern etwas einzudämmen, verblogge ich ein ander Mal. Habt es gut Ihr Lieben und lasst sie streiten, so lange kein Blut fließt, ist doch eigentlich alles gut. ;-) Und ihr macht ohnehin einen tollen Job! Eure Nisla
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